Mittwoch, 3. November 2010

PLE vs. LMS

Unter Personal Learning Environment (PLE) versteht man im aktuellen wissenschafltlichen Diskurs, ein Konzept zur Unterstützung des Lernenden in Hinblick auf die Organisation und Durchführung von technologiegestütztem Lernen mit dem Internet. PLE ist ein technisches Konzept, dessen Grundlage Social Software Anwendungen wie Wikis, Blogs, Social Communities sind. Der Lerner kreiert sich eine Online-Lernumgebung, in der er die für sich relevanten Daten, Informationen, Tools, Ressourcen und Kontakte flexibel zusammenstellt und seine Aktivitäten und Produkte wiederum Anderen öffnet. So können mittels RSS Daten von einem Anbieter übertragen (Syndikation) werden, als auch Daten aus unterschiedlichen Quellen gesammelt werden (Aggregation). Obwohl es schon seit längerer Zeit Applikationen gibt, die der Idee der PLE entsprechen (wie bspw. die Personalisierung von Startseiten bei dem sozialen Netzwerk Facebook), ist das Konzept der PLE noch jung und immer noch in der Entwicklungs- und Erprobungsphase. Realisierungsmöglichkeiten bieten derzeit u.a. : www.netvibes.com, www.pebblepad.co.uk/ oder http://elgg.org/.

Wichtigster Aspekt des PLE-Konzeptes ist die Personalisierbarkeit, d.h. die Möglichkeit der individuellen Zusammenstellung einer technischen Lern- und Arbeitsumgebung mit dem Ziel Wissen aufzubauen und zu teilen. Obwohl PLE primär ein technologisches Konzept denn ein didaktisches ist, und auch keine konkrete Methode zur Unterstützung des Lehr-Lernprozesse darstellt, bedient es dennoch in der Idee die konstruktivistische Überzeugung, dass Wissen immer individuell konstruiert wird, und Lernen bzw. Wissenserwerb immer auch über soziale Interaktion erfolgt. Damit vollzieht PLE einen entscheidenden Fokuswechsel in der Geschichte technologischer Lehr- Lernkonzepte: hin zum Lerner.

Insbesondere durch diesen lernerzentrierte Fokus unterscheidet sich das neue Konzept zu etablierten Konzepten wie der bspw. Learning Management Systemen (LMS). Im Sinne des Web 2.0, präsentiert sich PLE als ein offenes System mit vielen Schnittstellen, das vom Lerner kontrolliert wird. Gängige LMS hingegen werden vom Bildungsanbieter gepflegt und bilden zumeist ein in sich geschlossenes, geschütztes System. Diese unterschiedliche Herangehensweise drückt sich auch in der Struktur und Organisation sowie der Auswahl der Funktionalitäten aus. Sind diese Elemente bei LMS durch den jeweiligen Anbieter vorgeben, kann sich der Lerner diese im Rahmen der PLE selber – seinen aktuellen Bedürfnissen entsprechend – gestalten: er emanzipiert sich. Dieser Emanzipationsgedanke äußert sich auch in der Rolle, die der Lerner hinsichtlich der Lerninhalte in den beiden Konzepten LMS und PLE einnimmt. Vom Konsumenten professionell erstellter Inhalte, die ihm im Rahmen eines LMS dargeboten werden, wird er zum Produzenten von Inhalten gemäß der Philosophie des Web 2.0. Der Lernprozess ist damit auch weniger von außen geteuert denn selbst organisiert .

Aus dieser Gegenüberstellung wird deutlich, dass es sich bei LMS und PLE um unterschiedliche Konzeptionen handelt, die unterschiedlichen Ansprüchen entwachsen sind. Dienen LMS vor allem der Anbieterseite, so ist das Konzept der PLE eben als dieses gedacht, als persönliches. Gerade vor dem Hintergrund lerntheoretischer Erkenntnisse, stellt sich für die Zukunft des technologisch-gestützten Lernens vor allem die Frage nach der Vereinbarkeit der unterschiedlichen Konzepte. LMS erlaubt zwar einen gewissen Grad an Personalisierung, aber nicht im Ausmaße einer PLE. Hier liegt wiederrum die Problematik für den Bildunganbieter, der auf gewisse geschützte Funktionen (Teilnehmerverwaltung, etc.) und Standards (Leistungsüberprüfung) angewiesen ist. Denkbar ist es, dass sich LMS in Zukunft PLEs annähern werden, wie es bspw. die Weiterentwicklung von Moodle zu Moodle 2.0 , ahnen lässt, und somit Tools entstehen, die sowohl den Lehr- als auch den Lernprozess gleichermaßen gut und individuell unterstützen können.

Montag, 11. Oktober 2010

Energetika 2010 – A Serious Game

Im Rahmen der Einzelaufgabe hatte ich mich kurz über www.spielbar.de informiert und aus aktuellem Anlass und Interesse schnell für das ein Spiel zum Thema Klimaschutz entschieden: Energetika 2010. Das Spiel wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung anlässlich des Wissenschaftsjahrs Energie in Auftrag gegeben. Energetika 2010 ist ein Browsergame das sich an Jugendliche ab 14 Jahre richtet. Ziel ist es, den Jugendlichen einen spielerischen Zugang zu den Themen Energieforschung und Energiepolitik zu bieten. Spielmission ist es, im virtuellen Land Energetika bis zum Jahr 2050 eine möglichst nachhaltige Entwicklung der genutzten Energieressourcen zu entwickeln. Dabei sehen sich die Spielenden der Aufgabe gegenüber, ihren Weg im Spannungsfeld der verschiedenen ökonomischen, ökologischen und sozialen Interessen zu finden.

Startpunkt für Energetika 2010 ist das begleitende Webportal www.energiespiel.de . Neben dem Zugang zum Spiel findet man hier u.a. Informationen zu Berufsperspektiven und Ausbildungsmöglichkeiten sowie ausführliche Informationen (zusätzliches Lernmaterial) rund um das Thema Energie und Energiepolitik. Die Spieler haben somit die Möglichkeit sich in kurzen, übersichtlichen Artikeln über die Grundlagen der Energieforschung zu informieren. So werden z.B. die einzelnen Kraftwerkarten dargestellt, Vor- und Nachteile herausgearbeitet, sowie ein expliziter Bezug zum Spiel (farblich abgesetzt) genommen. All dies macht bereits deutlich, dass es sich bei Energetika um ein Spiel handelt, dass in eine Lernsituation eingebettet wird. Damit unterscheidet es sich etwa zu Spielen, in denen Lernsituationen/ Lernaufgaben in den Spielverlauf (z.T. auch ohne direkten Bezug zur Spielwelt) eingebettet werden.

Im Folgenden soll das Spiel kurz auf im Hinblick auf die Fragen dargestellt werden: Wie ist Lernen in Engergetika 2010 eingebettet? Welche Lernhilfen stehen dem Spielenden zur Verfügung? Wie sichert das Spiel den Transfer von Wissen in andere Anwendungsbereiche? Auf eine ausführliche Beschreibung des Spieles und des Spielverlaufes wird verzichtet.

Energetika 2010 ist eine Simulation (oder auch Szenario). Durch seinen sehr realistischen Fokus unterscheidet es sich damit explizit von sogenannten Spielwelten, die sich durch ihren zumeist phantastischen oder phantasievollen Charakter und eher abenteuerliche oder bedrohliche Phänomene auszeichnen (vgl. hierzu etwa www.powerupthegame.com, indem der Spieler als Nachwuchsingenieur in verschiedenen Levels mit hit-und-run Komponenten, Windturbinen zusammenbaut und Smogmonster bekämpfen).

Wie ist Lernen in das Spiel eingebettet?
Das Spiel bedingt ein hohes Maß an explorativem Handeln in Form zusätzlicher Informationsbeschaffung. Dies erfolgt in der Regel über das oben beschriebene Webportal, dass bereits Lernmaterial sowie auch weiterführende Links anbietet. Eine Lektüre der dargebotenen Informationen ist im Vorfeld der Spielaufnahme zu empfehlen, damit das erworbene Wissen, direkt zur Lösung der im Spiel dargestellten Problemsituation angewendet werden kann. Zudem ist ein gewisses Grundwissen aufgrund der Komplexität des Spieles vonnöten. Ohne Vorwissen oder strategische Vorüberlegungen ist der Spieleinstieg schwer und könnte vom Spielenden als zu anspruchsvoll und damit demotivierend erlebt werden. Neben dieser expliziten Lernsituation zielt Energetika 2010 vor allem auch aber auch implizites auf den Erwerb oder die Weiterentwicklung von Kompetenzen wie z.B. Planungskompetenz oder Reflektionskompetenz, strategisches Denken.

Welcher Lernhilfen stehen dem Spielenden zur Verfügung?
Als Einstimmung auf das Spiel (nach einer ersten Einführung in die Thematik durch das Webportal) wird dem Spieler in einem animierten Film eine Rahmengeschichte erzählt, die ihm seine Mission, die Ausgangssituation sowie einige Spielhilfen erläutert. Der Film hat sowohl informierende als auch motivierende Funktion. Er beinhaltet bereits den Hinweis auf Non-Player-Charakters (NPC), den sogenannten „Stimmen aus der Wissenschaft und Bevölkerung“, die ihm mit Ratschlägen und Meinungsäußerungen zur Seite stehen werden. Diese NPCs sind vom System gesteuert und reagieren während des Spielverlaufes auf die Handlungen des Spielenden. Die so zur Verfügung stehenden neuen Informationen oder auch Ratschläge werden dabei durch Ton und Lichtzeichen signalisiert und können vom Spieler bei Bedarf wahrgenommen werden. Durch die Pausenfunktion ist es zudem immer möglich das Spiel zu unterbrechen und sich auf dem Webportal (über ein anderes Browserfenster) erneut über bestimmte Sachverhalte zu informieren.

Wie sichert das Spiel den Transfer von Wissen in andere Anwendungsbereiche?
Die Übertragung des im Spiel erworbenen Wissens auf andere reale Anwendungsbereiche gestaltet sich bei Simulationen (zumindest, wenn Sie die Wirklichkeit nur zu einem gewissen Grad abbilden können) zum Teil schwierig. Energetika 2010, wenn eingebettet in eine reale Lernsituation, kann sicherlich zu einer sehr guten und auch intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema Energie führen. Der Spieler bekommt insbesondere einen Einblick in die Komplexität nachhaltiger Energiepolitik. Vor dem Hintergrund dieser Erkenntnisse, wird über das Webportal dann versucht, den Bezug zum eigenen Umgang mit Energie herzustellen. Das Thema wird nun nicht mehr vom universellen sondern individuellen Blickwinkel aus betrachtet. Zur wirklichen Absicherung des Lernerfolges muss am Ende des Spiels zudem eine Auswertung der Spielerfahrung erfolgen. Nur so kann insbesondere das implizit erworbene Wissen (wie z.B. Planungskompetenz) gehoben, bewusst gemacht, und somit auch verankert werden. Dies ist insbesondere vonnöten, da Energetika 2010 kein Multi-Player-Game ist, sondern eher allein gespielt wird. Auch aus diesem Grund sollte das Spiel in eine Lernsituation, bspw. eine Unterrichtseinheit zum Thema Klimawandel, integriert sein.

Mittwoch, 29. September 2010

Erfahrungen mit Online-Gruppenarbeit


Unsere Online-Gruppenarbeit war zunächst geprägt vom Ausräumen technischer Hürden, gefolgt von ersten (z.T. angeleiteten) Gehversuchen. Wir konnten uns schnell darauf einigen, dass der Klassenraum Connect unser Medium der Wahl war. Auch die Rolle des Moderator konnte und kann eigentlich immer ziemlich schnell festgelegt werden. Anfangs haben wir vor allem die Erfahrung gemacht, dass unserer Meetings sehr lange dauerten und das erzielte Output dem Aufwand nicht widerspiegelte. Dies führte zu einigem Frust aber auch Ursachenforschung. Da die Aufgabenstellungen immer auch Raum für Interpretationen lassen, was einerseits von allen Gruppenmitgliedern begrüßt wird, bedingt es auf der anderen Seite auch einen erhöhten Verständigungsaufwand über die Inhalte und Ziele. So hatten wir auch Sitzungen, in denen wir nach 2 Stunden erkennen mussten, dass wir zum Teil mit unterschiedlichen Ansätzen beschäftigt waren.
Daraufhin haben wir einige Zeit in Überlegungen gesteckt, wie wir die Gruppenarbeit optimieren könnten. Hierzu wurden unterschiedliche Ansätze vorgestellt (wie z.B. die SMART-Methode). Wirklich geholfen hat uns denke ich vor allem die Erkenntnis, dass zu Beginn jeder Gruppenarbeit sicher gestellt werden muss, dass ein Grundverständnis über die Aufgabe und das Ziel, was wir erreichen wollen besteht. Die darauf folgende Bearbeitung empfinde ich dann meist als sehr zielstrebig und effizient.
Hierbei hilft sicherlich auch die Rolle der Moderation. Diese hatten wir z.T. durch einen sogenannten Zeitwächter ergänzt. So konnten wir uns z.B. bei Einzelpräsentation dazu disziplinieren, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren. Für die Effizienz einer Sitzung mit allen acht Gruppenmitgliedern ist die Moderation meiner Meinung nach unabdingbar, da sie vor allem die Kommunikationsabläufe strukturiert (Rederecht erteilt), Ergebnisse zusammenfasst und auch auf die Einhaltung der Agenda achtet. Mir persönlich gefällt die Rolle der Moderation und ich glaube auch, dass es meinen Gruppenmitgliedern ähnlich geht. Diese Funktion habe ich auch schon in anderen Zusammenhängen übernommen. Was natürlich bei der Online-Gruppenarbeit für die Moderation (aber auch Teilnehmer) allerdings erschwerend hinzukommt sind die fehlenden social clues, die z.B. anzeigen, ob ein Redebeitrag beendet ist oder ob der Inhalt auch wirklich verstanden wurde. Hier bedarf es meiner Meinung nach eine besondere Sensitivität der Moderation und vor allem ein viel offeneres und auch direkteres Nachfrage (Fertig? Ergänzungen? Verständnisprobleme?) sowie vor allem eine Zusammenfassung von Prozessen und Ergebnissen (Ich halte fest: wir verstehen den Auftrag als… und wir werden….). Zudem hat es sich in unserer Gruppe etabliert, dass wir die Möglichkeiten des „Zeichen setzten“ stark in Anspruch nehmen, und so signalisieren, wie wir (z.T. auch kurze Redebeiträge) bewerten (Amüsiert? Zustimmend? Ablehnend? Etc.).
Mehr Struktur von außen ist dabei meiner Meinung nach nicht hilfreich. Gruppenarbeit ist auch ein Prozess. Es müssen immer erst Wege gefunden werden wie die Arbeit für alle Beteiligt am gewinnbringendsten ist. Dazu gehört meiner Erfahrung nach auch das Scheitern (oder endlos lange Sitzungen ohne konkretes Ergebnis). Nur durch das kontinuierlich gemeinsame Arbeiten an der Gruppe kann Online-Gruppenarbeit gut funktionieren.

Lazarsfeld Konstrukt des Meinungsführers

Lazarsfeld Theorie (40er Jahre des 19. Jahrhunderts) des Opinion-Leader ist der Versuch der Verknüpfung medialer und informeller (face-to-face) Kommunikation. Ausgehend von der Annahme, dass der Mensch als soziales Wesen immer Mitglied einer Gruppe ist, entwirft Lazarsfeld die These, dass persönliche Bekanntschaften mehr Einfluss auf die individuelle Meinungsbildung haben als Massenmedien. Er unterteilt die Menschen in Opinion-Leader und Opinion-Follower. Erstere beziehen ihre Informationen aus den Medien und geben diese als Experten an die Opinion-Followers weiter. Nach Lazarsfeld ist es dabei wichitg, dass der Opinion-Leader dem Follower persönlich bekannt ist, als Experte angesehen wird, und seine Expertise nur auf Nachfrage an den Follower weitergibt. Lazarsfeld Theorie ist in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts bereits widerlegt worden, da herausgefunden wurde, dass nicht jeder Teil einer sozialen Gruppe ist und auch die Opinion-Follower von den Medien erreicht werden. Es zeigte sich ferner, dass auch Opinion-Leader ihrerseits Meinungsführer benennen, und dass auch sogenannte Virtuelle Meinungsführer (etwa Bekanntheiten des öffentlichen, medialen Lebens) Einfluss auf die persönliche Meinungsbildung haben.
Die Weiterentwicklung des Web zum Web 2.0, dem „Mitmach-Web“ verschärfen die Argumentation gegen Lazarsfeld Konzeption weiter. Dem Einzelnen stehen die vielfältigten Möglichkeiten zur Verfügung, um Information zu bestimmten Themen zu erhalten, und die die Grundlage für die Meinungsbildung legen und auch die eigenen Meinung anzubieten. Damit erhalten die Medien zugleich immer mehr Bedeutung hinsichtlich der Meinungsbildung des Einzelnen. Die spannende Frage die für mich daraus resultiert ist, wie wir festmachen, welche Quellen seriös sind, d.h. welchem Blog oder Forumsbeitrag, welchem Text wir als sogenanntes „Expertenwissen“ deklarieren. Schaffen wir z.B. durch social tagging virtuelle Opinion-Leader? Bestimmt die Anzahl der Follower bei Twitter, die Glaubwürdigkeit einer Quelle, oder die Anzahl der regelmäßigen Leser in einem Blog? Ich denke, dass das Konzept des Opinion Leaders durchaus noch seine Berechtigung hat, es aber auf die „neuen Medien“ angepasst werden muss.

Face to Face vs. Online Kommunikation


Das erste Studiensemester neigt sich seinem Ende hin und damit liegen mehrere Monate hinter uns, in denen wir alle Erfahrungen mit der Online-Kommunikation sammeln konnten. Einige Formen der Online-Kommunikation waren für mich vollkommen neu, wie bspw. die gemeinsamen Besprechung im Connect-Raum. Foren und Chats kannte ich, aber war kein fleißiger Nutzer. Wenn ich mir jetzt die Frage stelle, welche Unterschiede für mich im Vergleich von Online-Kommunikation zur Face-to-Face Kommunikation am stärksten ins Gewicht fallen, so ist es vor allem das fehlen nonverbaler clues. Das kann Kommunikation erschweren. So fallen wir uns – auch mittlerweile als erprobte Online-Kommunikatoren – immer noch in Wort, oder es entstehen lange Sprechpausen, weil unklar ist, wer als nächstes dran ist. Online-Kommunikation muss man auch erst lernen (so z.B. zu Verkünden, dass man mit seinen Ausführungen am Ende ist). Der Klärungs- und Erklärungsbedarf ist deutlich höher, als in der Face-to-Face-Kommunikation. Dadurch – und insbesondere, wenn man sich in einer noch nicht eingespielten Gruppe befindet – dauert Konsensfindung meinem Eindruck nach länger. Auch habe ich bemerkt, dass ich – seit ich nicht mal jemandem kurz zuzwinkern kann – verstärkt auf Emoticons zurückgreife. Und ich merke, dass trotz längere Zusammenarbeit – und der damit besseren Kenntnis der Anderen – dies eher noch zunimmt.
Das Fehlen nonverbales clues kann aber auch etwa Gutes haben, da es zu einem gewissen Grad auch die Konzentration auf das was man sagt fokussieren kann (!). Der rückversicherne Blickkontakt mit dem Publikum lenkt nicht, da er fehlt (oder nur über bewusst gesetzte Zeichen der Kommunikationspartner erfolgt). Dies kann natürlich auch negativ ein, etwa wenn der Sprecher nicht erfährt, dass seine Ausführungen thematisch fehlschlagen oder ähnliches. Auf der anderen Seite bietet es aber auch die Chance, Kommunikationeinheiten besser zu verteilen. Hemmnisse (bspw. durch Statusunterschiede oder Ähnliches), können ggf. ausgehebelt werden.
Mit der Problemtik der fehlenden „nonverbal clues“ ist denke ich auch der größte Unterschied in den Kommunikationformen genannt. Dies kann für die eine als Vor- und für die andere als Nachteil gewertet werden. Bei einem deratig angelegten Vergleich kommt es immer auf die Perspektive an.
Generell empfinde ich die Face-to-face Kommunikation als vertrauensvoller, wodurch oftmals auch unerwartete, aber sehr wertvolle Gesprächsergebnisse zustande kommen. Da es aber aufgrund der räumlichen Distanz nicht immer möglich ist face-to-face zu sprechen, bietet die Online-Kommunikation eine sehr gute Alternative mit eigenen Reizen. Allen voran die Ortsunabhängigkeit.

Vor - und Nachteile unterschiedlicher internetgestützer Kommunikationstools

Vor einiger Zeit habe ich an einem Seminar teilgenommen, bei dem zu Eingang die Frage gestellt wurde, was wir am liebsten schreiben. Ich habe geantwortet: Emails. Meine Präferenz für diese Art der Kommunikation hat sowohl private als auch berufliche Gründe. Beruflich schätze ich diese Art der Kommunikation sehr, da sie – insbesondere hinsichtlich Absprachen etc. – verbindlicher ist, allein aufgrund dessen, dass sie textbasiert und reviewable ist. Dieser Punkt ist für mich zudem sehr wichtig, da sich meine Tätigkeit auf diverse Projekte und unterschiedliche Tätigkeitsfelder verteilt, und mir Emails die Möglichkeit geben, div. Schritte nochmals nachzuvollziehen. Auch empfinde ich diese Art von Kommunikation z.T. als große Zeitersparnis, da ich oft viele Personen zum gleichen Inhalt ansprechen muss, bzw. andere Personen über meine Aktivitäten informieren muss. Die „one to many“ Kommunikationsmöglichkeit von Emails erleichtert somit die tägliche Arbeit. Ein großer Pluspunkt ist zudem, dass ich als Produzent einer Email auch die Möglichkeit habe diese vor dem Versenden nochmals zu überarbeiten und ggf. im Wortlaut zu korrigieren (revisability). Ich merke allerdings auch, dass die Revisability von Email unbedingt nötig ist, da im Vergleich zur face-to-face Kommunikation oder beim Telefongespräch wichtige nonverbale Informationen fehlen. In Emails bin ich beruflich viel förmlicher (höflicher) und privat netter (ich verwende bspw. zunehmend mehr Emoticons). Die Asynchronität bei der Kommunikation via Email ist auf der einen Seite sehr praktisch: privat hilft es mir, den Kontakt zu meine Freunden in NRW weiterhin zu pflegen. Ich kann ein „Gespräch“ beginnen, wann ich will, und bin nicht darauf angewiesen, ob mein Gesprächspartner gerade Lust hat oder überhaupt erreichbar ist. Und ich freue mich auf eine Antwort – egal wann. Letzteres ist allerdings aus beruflicher Sicht für mich oft problematisch. Meiner Erfahrung nach herrscht je nach Unternehmen eine andere Kultur im Umgang mit Emails. Bei meinem alten Arbeitgeber, mussten Emails binnen 3 Stunden beantwortet sein, bei meinem neuen binnen 3 Tagen! Und auch dies variiert nochmals von Person zu Person. Zudem entdecke ich, dass viele eine wahre „Weiterleitungs- und CC:-setzen“-Manie entwickeln. Das kann ein Segen sein, wenn man dadurch immer auf den neuesten Stand ist, allerdings ein Problem, wenn man sich gleich morgens mit einer Flut neuer Nachrichten gegenüber sieht, die nach genauerem Sichten vielleicht gerade mal 10% wirkliche, adressatengerechte Inhalte haben.


Mit Begin des Studiums habe ich eine völlig neue Kommunikationserfahrung machen können: das virtuelle Klassenzimmer. Es erlaubt synchrone Kommunikation, obwohl die Gesprächspartner hunderte von Kilometern entfernt sind. Das ist toll, ungewohnt und war am Anfang ganz schön schwierig, zumal auch die Gesprächspartner kaum bekannt waren. Ja, man hat sich an einem kurzen Wochenende kennengelernt, aber ohne die Mimik des anderen zu sehen, fragt man sich doch des öfteren wie eine bestimmte Bemerkung nun gemeint war. Das schwierigste bei dieser Kommunikation (und Zusammenarbeit) ist meiner Meinung nach, die Abstimmung: wer redet, zeigt, schreib, etc.?. Großartig ist die Möglichkeit, gemeinsam an einem Dokumenten etc. zu arbeiten, zu wissen, dass der andere gerade das gleiche sieht und sich damit befasst (Es sei denn, jemand guckt sich gerade andere Websites an, oder ist mal kurz aufgestanden….). Dies kann natürlich, wie im Studienbrief beschrieben auch ein Nachteil sein, wenn bspw. Unklarheit über die aufgabenrelevanten Aktivitäten der Anderen (workspace awareness) oder die Kenntnis darüber fehlen, wer seine Aufmerksamkeit gerade worauf richtet (mutual awareness). Weiter problematisch fand ich vor allem zu Anfang, dass – z.B. bei Connect – gleichzeitig zwei Kommunikationswege zur Verfügung stehen: Voip und der Chat. Es war manchmal schwierig den Fokus zu halten, bei gleichzeitiger Kommentierung von Gesagtem im Chat, oder wenn sich im Chat sogar eine vollkommen andere Diskussion parallel entwickelt hat. Und trotz der wunderbaren Möglichkeit, sich bspw. ein Chat-Protokoll auszudrucken, oder die Sitzung aufzuzeichnen, finde ich da Nachvollziehen einer solchen Kommunikation – wenn sie nicht nachberarbeitet ist – schwierig.
Viele der genannten Stolperteine (oder Nachteile) finden sich – meiner Meinung nach - zu einem gewissen Grad auch in jeder anderen Gruppenkommunikation auftauchen. Denn: auch in face-to-face Besprechungen, kann man sich bspw. dem Problem einer fehlenden „mutual awareness“ gegenüber sehen.

Samstag, 11. September 2010

Pipe: Individualisierung und Kompetenzorientierung

Das war bzw. ist interessant: meine erste Pipe erstellen. Etwas, was ich bestimmt noch weiter verfolgen werde. Eine Pipe bietet einem die Möglichkeit, Informationaus aus dem Netz zu ziehen, zu bündeln, zu filtern und zu aggregieren. Da ich mich - auch berufsbedingt - viel mit den Themen Individualisierung und Kompetenzorientierung beschäftigte, habe ich meine erste Pipe mit dem Ziel gebaut, einige wichtige Websites "abzugrasen" und grundlegende Informationen zu sammeln: 


Pipe: Individualisierung und Kompetenzorientierung

Die Schlagwörter Individualisierung und Kompetenzorientierung beherrschen die aktuelle Diskussion über die Verbesserung des Lehr- Lernprozesses insbesondere in der Schule. Diese Pipe sammelt Informationen von ausgewählten Website anhand der Begrifflichkeiten Individualisierung, Kompetenzorientierung, Schule und E-Learning. Letzteres ist dabei insbesondere von Bedeutung, da E-Learning hinsichtlich der Eingangs erwähnten Prinzipien für den schulischen Kontext an Bedeutung erfährt. Diese Pipe dient mir als erste Sammlung von Informationen zu dem Thema "E-learning als Möglichkeit der Umsetzug eines individualisierten und kompetenzorientierten Unterrichts".

Sonntag, 29. August 2010

Über Projekte und Editoren

Aus beruflichen Gründen beschäftige ich mit dem Thema "Projektmanagement". Da ich immer nur praktische Erfahrungen hatte, ohne theoretische Vor- oder Ausbildung durfte ich Anfang des Jahres an einem 3-tägigen Kurs zum Thema Projektmanagment teilnehmen. Selbstverständlich handelte es sich dabei nur um eine Einführung. Vor mir liegt nach erfolgreichem Abschluss des Kurses, die Präsentation bzw. Weitervermittlung meiner Erkenntnisse an meinen Chef. Die im Rahmen der Lernaufgabe erstellte Lerneinheit Was ist ein Projekt? ist Ergebnis einer noch kindlichen Überlegung, wie ich das Thema aufarbeiten und präsentieren könnte

Ich habe mich dabei für zwei Editoren entschieden: Prezi und IDEA Live. Beide sind - in eingeschränkter Form - kostenfrei zu nutzen. Ersteres habe ich ausgewählt, da ich nach einer Form gesucht habe, komplexe Sachverhalte übersichtlich darzustellen, letzteres, weil ich die Übungs- und Testelemente einmal selber erstellen wollte.

Was mir an Prezi besonders gut gefällt ist, dass man eine Leinwand ähnlich einer Metaplanwand zur Verfügung hat auf der man Ideen sammeln, gruppieren, verbinden kann. Die Darstellung der einzelnen Elemente (Reihenfolge) kann entweder vom Autor frei vorgegeben werden, oder sogar vom Lerner selber bestimmt werden, etwa durch anklicken oder Heranzoomen mit der Maus. Diese Möglichkeit, individuell vorzugehen, anstatt - wie bei ppt-Präsentationen - linear, gefällt mir sehr gut. Schade ist, dass die Medieneinbindung noch eingeschränkt ist (auf Bilder, Links, youtube). Prezi dient vor allem der Präsentation, Übungselemente wie sie z.B. in IDEA erstellt werden können, sind nicht vorgesehen. Aufgrunddessen hatte ich mich entschieden, letzeres für eben diese Funktion zu nutzen. Ich habe zum ersten auf diese Art und Weise eine Lerneinheit erstellt, und kannte dementsprechend kaum eine der Funktionen. Klasse ist, dass es sehr einfach war mit IDEA diese kurze Sequenz zu erstellen. Gut gefällt mir die Möglichkeit der Interaktion für den Lerner, die sich bei Prezi (reine Wissenspräsentation) nicht bietet. Schön finde ich die Glossarfunktion (auch wenn ich diese nur ausprobiert, dann aber nicht realisiert habe) und die Möglichkeiten der Verlinkung (Verlinkung innerhalb von Prezi geht nicht).

Ich würde beides ein 2. Mal verwenden.

Sonntag, 27. Juni 2010

Die perfekte Lehrperson…

…hat in meine Augen als erstes verstanden, dass sie eben dies nie sein wird: perfekt. Dementsprechen versteht sie selber vor allem als Lernender. Sie sieht ihre Aufgabe in der Lernbegleitung, nicht im Lehren. Sie hat Freude an ihrer Profession, ist also intrinsich motiviert und kann somit auch auf andere motivierend wirken. Für mich sind dies die elementaren Voraussetzungen. Wer sich selbst und andere als „im Lernprozess befindlich“ begreift und Freude an diesem Prozess hat, kann diese auch weitergeben. Es ist das große Thema „Lernen lernen“ – lebenslang. Eine solche Einstellung beinhaltet auch das Wissen darüber, dass immer etwas schief gehen kann und wird. Ich glaube, dass das gerade im Lehr-/Lernprozess eine sehr wichtige Erkenntnis ist. Der konstruktive Umgang mit Mißerfolg zeichnet den professionellen Lernen (Lehrpersonen) aus.

Ferner ist die nach Perfektion strebende Lehrperson…

…. reflektiert.
Dies im Hinblick auf den eigenen Lernprozess (was war gut, nicht so gut, muss geändert werden, wie kann wer unterstützt werden, etc.), das eigene Sozialverhalten, die eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten.

….organisiert.
Angefangen vom eignen Fachwissen (aktuellster Stand?) bis hin zum Wissen über seine Lerner (was sind Stärken/ Schwächen, wie ist der momentane Entwicklungsstand, was ist anvisiert,etc.).

…kompetent und somit flexibel
Sie ist im fachlich, sozial und medial so kompetent, dass es ihr eine Offenheit und Flexibilität erlaubt, mit der sie den unterschiedlichsten Voraussetzungen und Ansprüchen der jeweiligen Lernen begegen kann.

…vernetzt
Die „perfekte“ Lehrperson pflegt einen konstruktiven Austausch mit dem Anderen zum Zwecke der gegenseitingen Unterstüzung, zur Reflektion des eigenen Handelns und gegenseiten (fachlichen) Information, etc.

In dieser kurzen (nicht perfekten) Beschreibung der perfekten Lehrperson finden sich im Grunde alle Aspekte der in Dörings beschriebenen Kompetenzwanne wieder. Was mir ein bißchen in der Kompetenzbeschreibung von Döring gefehlt hat, ist die Sichtweise des Lehrenden als Lernendem und die (in meinen Augen) Notwendigkeit, des kollegialen Austausches. In der obigen Beschreibung nimmt vor allem die soziale Kometenz und Vorbildfunktion einen großen Raum ein. Dies findet sich in dem Maße nicht bei Döring wieder, der die Kompetenzen gleichrangig behandelt.

Samstag, 5. Juni 2010

Comenius Große Didaktik – Alles wird gut!

Die zentrale Botschaft aus dem Ankündigungstext von Comenius Großer Didaktik komprimiert sich für mich in genau diesen Worten: Alles wird gut! Comenius verspricht einen effizienten und sicheren Weg, wie Lehrende ihre Bildungs- und Erziehungsaufgabe erfüllen können. Ein solches Heilsversprechen lässt mich immer gleich kritisch werden:
Wie kann Comenius eine Didaktik versprechen, die alle die in real auftauchenden Lehr-Lern-Prozessen vorhandenen Probleme wie unterschiedliche Lernausgangslagen, Lernwege, Ressourcen, etc. mit einbezieht? Natürlich kann in einer Allgemeinen Didaktik nicht jeder Einzelfall bedacht werden….Das Problem lässt sich lösen, wenn man Comenius Ankündigung als Vorgänger einer konstruktivistischen Didaktik sieht (wie es bereits schon einige meiner Mitstreiter getan haben). Hierzu verleitet vor allem die Textpassage „die Lehrer weniger zu lehren brauchen, die Schüler dennoch mehr lernen“. Ich muss an dieser Stelle allerdings anmerken, dass mir dieser Gedanke bei erstmaliger Lektüre des Ankündigungstextes nicht gekommen ist. Denn: die Folge einer konstruktivistischen Didaktik ist ein individualisierter Unterricht. Hierzu findet sich nichts im Text von Comenius (zumindestens nicht in der Ankündigung!). Ebensowenig findet sich der Grundgedanken des Konstruierens nicht wieder. Vielmehr lassen sich Comenius Betonung der Effizienz („Rasch, angenehm und gründlich“) sowie seine Ausführungen zur Art und Weise wie gelehrt werden soll (insb. im Hinblick auf die Reihenfolge und den Weg) auch so deuten, dass seine Didaktik weniger Spielräume für Lehre und Lernen lässt, als der Konstruktivismus es erfordert. Bei letzterem muss es nämlich auch möglich sein Umwege oder Schleifen zu gehen – eben individuell. Ist Comenius Didaktik also wirklich konstruktivistisch geprägt (wie gesagt: allein vom Ankündigungstext her)? Die Optimierung von Lehr- Lernprozessen (weniger lehren, mehr lernen) ist ja auch der Ausgangspunkt des Frontalunterrichts gewesen, oder?

Gut. Ausgangspunkt meiner Überlegungen zu Comenius war die Frage, ob ich auch heute noch – in Zeiten hoch technologisierten Lehrens und Lernens solche Erwartungen an eine Didaktik stellen würde, wie Comenius sie in seiner Ankündiung zu erfüllen verspricht. Hierzu gleich eine Gegenfrage: befinden wir uns denn wirklich schon in Zeiten hochtechnologisierten Lehrens und Lernens? Ich möchte das noch etwas bezweifeln. Klarstellung: natürlich befinden ist hochtechnologisiertes Lernen und Lehren möglich, und die WBT, CBL, etc werden hoch gehandelt. Doch wie sieht denn die Alltagsrealität aus? Gerade im Hinblick auf die Schule – wo beispielsweise Whiteboards oder Smartboards gerade erst Einzug halten (und dann vielleicht eines pro Schule!)– wage ich das doch sehr zu bezweifeln. Geht man vom Schulalltag weg – bspw. in den Bereich der betrieblichen Erwachsenenbildung oder universitären Bildung kann ich diese Aussage als „Online-Studentin“ schon eher unterschreiben… Vielleicht befinden wir uns vielmehr noch in einer Phase, in der das hochtechnologisierte Lehren und Lernen – ähnlich Comenius Didaktik – als Ideal in prophetischer Ferne oder auch Nähe liegt. Technologisiertes Lehren und Lernen verspricht – mit dem ihm inhärenten Möglichkeiten – ähnliches wie Comenius: allen alles allumfassen vermitteln zu können (und dabei auch noch individualisiert) (an dieser Stelle in kleines Dankeschön an Christians Beitrag). Aber stimmt das wirklich? Warum sprechen wir dann z.B. von der „Digital Divide“? Kann technologisiertes Lehren und Lernen wirklich „Standesgrenzen“ – wie Comenius es vorschlug – überwinden?

Doch zurück zur Fragestellung: Würde ich auch heute noch solche Erwartungen an eine Didaktik in Zeiten hochtechnologisiereten Lehrens und Lernens stellen? Würde ich überhaupt so eine Erwartung an eine Didaktik stellen, ist für mich die Frage die dahinter steht. Denn – obwohl noch ganz am Anfang meiner eigenen didaktischen Überlegungen, bin ich der Überzeugung, dass „nur“ durch die Veränderung (oder Weiterentwicklung) der Methoden Didaktik – bspw. aufgrund ihrer Legitimations- oder Orientierungsfunktion – nicht obsolet wird. (Allgemeine) Didaktik dient der Erforschung, Erklärung und Strukturierung von Lehr- und Lernprozessen jeglicher Coleur mit dem fortwährenden Ziel der Optimierung. Sie bemüht sich um eine Totalerfassung Feldes (also auch hochtechnologisiertes Lehren und Lernen) um dieses für den Lehrenden handhabbar zu machen. Sie ist Instrumentarium des Lehrenden für die Organisation des eigenen Lernprozesses (Ordnung des Erfahrungswissens). Damit ist sie eine wichtige Hilfestellung – aber kein Heilmittel.

Sonntag, 16. Mai 2010

Motive...

Was motiviert mich zum lernen? Wie motiviere ich mich selbst?

Die Fragen aus der Reflexionsaufgabe führen mich immer zu den Ursprüngen zurück: der Entscheidung für noch ein Studium. Es war nicht geplant, dem vorhandenen Magisterstudium der Erziehungswissenschaften noch ein Masterstudium folgen zu lassen. Aber: Gelegenheit macht Diebe…. - oder – in meinem Fall - Studenten. Die Thematik hat mich schon seit langem interessiert und ich hatte bewusst nach einer Möglichkeit gesucht Kenntnisse und Fähigkeiten in diesem Bereich zu erwerben (bzw. vorhandene auszubauen). Das es nun ein Studium geworden ist, war nicht geplant. Neben der Neugiermotivation (s.o.) und einer gewissen Leistungsmotivation (ich weiß, dass ich das neben dem Beruf schaffe und möchte es auch zeigen), hat mich zu diesem Entschluss auch bewegt – Verzeihung: motiviert – dass ich mir durch einen weiteren Abschluss (und der damit offiziellen Dokumenation der Kenntnisse) auch besser Berufschancen verspreche.Was motoviert mich also zum lernen? Es gibt ssowohl intrinsische als auch extrinsische Motive… Aber vor allem ist es: wieder zu Lernen, etwas, was mich wirklich interessiert. Zudem empfinde ich es als sehr angenehm in einer kleineren Gruppe zu lernen und sich auszutauschen, was mir im ersten Studium immer eher gefehlt hat.

Wie motiviere ich mich selbst? Viele von den oben genannten Gründen helfen mir auch mich (wieder) zu motivieren, wenn die Sonne mal wieder zu schön scheint. Ich schreibe dem jetzigen Lernen eine wichtige Bedeutung für meine zukünftige Entwicklung zu (intrinsiche Motivationsregelung), was micht dazu anhält, die Sache „richtig“ zu machen (bzw. es zu versuchen – manchmal fehlt einfach die Zeit, wenn es im Job hoch her geht). Dem Lerninhalt eine interssante Seite abgewinnen musste ich noch nicht – die hat es für mich. Natürlich versuche ich auch, auf volationale Strategien zurück zu greifen. Doch ich weiß, dass ein noch so tolles Arbeitszimmer und noch so viele Beschwörungsformeln sich einfach kurz zu konzentrieren und „es durchzuziehen“ bei mir nur bedingt erfolgreich sind. Aber ich wende sie trotzdem an: belohne mich mit einem guten Kaffee oder einem kleinen Spaziergang, wenn ich ein zuvor festgelegtes Pensum geschafft habe. Aber was mir am meisten hilft: mich darauf zurück zu besinnen, warum ich mich überhaupt dafür entschieden habe.

Sonntag, 2. Mai 2010

Einsatz digitaler Medien in der Hochschullehre aus lerntheoretischer Sicht

Der kurze Artikel von Patricia Artnold aus dem Jahr 2005 gibt einen kurze Einführung in die verschiedenen lerntheoretischen Ansätze (Behaviorismus - Kognitivismus - Konstruktivismus) und liefert gute und (relativ) aktuelle Beispiele medienbasierter Lehr- und Lernszenarien, die zumeist online zugänglich sind.
Zudem gibt es einen kleinen, sehr einfachen Glossar.

Schöner Artikel, der - wie ich finde - sich gut zum Einstieg in das Thema Lerntheorien eignet.
Hier ist der Link: http://www.e-teaching.org/didaktik/theorie/lerntheorie/arnold.pdf

Sonntag, 25. April 2010

Prolog

"Legt einen Weblog an" - eine kurze und prägnanten Aufgabe. Okay. Wird gemacht, schließlich sollte man - als wiedergeborener Student - oder besser Studentin - des Masterstudiengangs Educational Media - wissen, worum es geht und wie man es macht. Auch wenn mir Blogs vom Namen her bekannt waren ist mir diese Welt doch eher fremd.
Die Möglichkeit meinen eigenen Blog als Plattform für Ideen, Lernerfahrungen, Reflexion und Dokumentation zu nutzen und mich mit anderen (Studienkollegen oder auch nicht) zu vernetzen finde ich allerdings spannend. Ich bin neugierig wie es sich - und ich mich entwickeln werde... . Dies ist erst der Anfang - Ein Prolog.